Gleich die ersten kritischen Veröffentlichungen wurden „abgeräumt“. So verschwand ein den Radweg versperrender Blumenkübel bei den Einkaufsmärkten in Extum schnell nach der Veröffentlichung und auch die Sperrzeiten für Fahrräder in der Auricher Fußgängerzone wurden inzwischen denen des Lieferverkehrs angepasst. Ebenso wurden die Fahrrad-Parkmöglichkeiten beim Combi XL-Markt nach der ADFC-Kritik jetzt vorbildlich mit Regenschutz gestaltet. „Wir freuen uns, dass unsere öffentliche Kritik zu positiven Ergebnissen führt. Wir suchen übrigens immer erstmal das direkte Gespräch mit den Verantwortlichen, um Verbesserungen zu erreichen. Erst wenn diese Gespräche erfolglos verlaufen, wählen wir den Weg des Fotos des Monats“, sagt Albert Herresthal vom ADFC-Vorstand. Dabei gehe es dem ADFC nicht darum, einzelne Personen oder Verantwortungsebenen zu kritisieren. „Wir blicken einfach nur mit der Perspektive des Rad- und Fußverkehrs auf die vorhandene Infrastruktur“, so Herresthal, „Wo die auffällig ist, dokumentieren wir das“.
Die Veröffentlichungen des ADFC sind aber nicht nur kritischen Inhalts. Einige zollen guten Lösungen ausdrücklich Anerkennung. So wurden die vielen Fahrrad-Parkbügel in der Fußgängerzone ebenso gelobt wie die fahrradfreundliche Gestaltung der Grundstücksauffahrten in der Straße Zum Haxtumerfeld. Auch neu geschaffene Verbindungswege für den Radverkehr sowie die Fahrradabstellanlagen an der IGS waren dem ADFC ein Foto des Monats wert. "Unser Ziel ist es, die Wahrnehmung zu sensibilisieren, damit bessere Lösungen für den Radverkehr in Aurich entstehen können“, sagt Marvin Stasiak vom ADFC. „Nur wenn der Radverkehr endlich ernst genommen wird und das Radfahren in Aurich schnell, sicher und komfortabel wird, werden mehr Menschen auf das Rad umsteigen. Letztlich geht es um mehr Lebensqualität in Aurich und eine attraktive Innenstadt. Dafür werden wir auch die neue Fahrradzone genau betrachten, denn gut gemeint und gut gemacht sind zweierlei"

Gehört der Vergangenheit an: Ungleiche Zeiten in der Fußgängerzone