
Fahrradpiktogramm im Hoheberger Weg © ADFC Aurich
PM: Hoheberger Weg - ADFC Aurich sieht geplante Neuregelung kritisch
Der ADFC Aurich betrachtet die Pläne der Stadtverwaltung, Radfahrende am Hoheberger Weg künftig wieder auf die Gehwege zu verlagern, mit großer Sorge.
Der ADFC Aurich betrachtet die Pläne der Stadtverwaltung, Radfahrende am Hoheberger Weg künftig wieder auf die Gehwege zu verlagern, mit großer Sorge. Aus Sicht des ADFC würde eine solche Regelung die vielen Zufußgehenden auf dieser wichtigen Verbindung belasten und den Radverkehr verlangsamen. Besonders im Abschnitt zwischen Bundesstraße und Arbeitsagentur ist der Gehweg recht schmal und müsste den Verkehr aus beiden Richtungen aufnehmen.
Auch die Sicherheitslage spricht nach Einschätzung des ADFC gegen eine erneute Benutzungspflicht. Entlang des Gehweges liegen zahlreiche Einfahrten, Geschäftszugänge und Seitenstraßen. Kraftfahrzeuge kreuzen dort regelmäßig den Gehweg und es kommt häufig zu Konflikten zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden. In den Jahren mit Benutzungspflicht kam es zu mehreren Unfällen mit Radfahrerbeteiligung. Im Jahr 2022 wurden in diesem Abschnitt sieben Unfälle registriert. Nach Aufhebung der Benutzungspflicht wurden 2024 noch vier Unfälle verzeichnet.
Die Stadtverwaltung hatte die Aufhebung der Benutzungspflicht vor zwei Jahren mit zwingenden rechtlichen Vorgaben begründet. In den Sitzungen des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verkehr am 1. Februar und 7. März 2024 wurden von der Verwaltung zudem konkrete Maßnahmen angekündigt, die den Radverkehr auf der Fahrbahn sicherer machen sollten (siehe Sitzungsprotokolle). Dazu gehörten Piktogramme im Fahrbahnbereich, eine Temporeduzierung sowie ergänzende Hinweise für den Kraftverkehr. Der ADFC hatte diese Entwicklung unterstützt und zusätzliche Vorschläge eingebracht.
Vor diesem Hintergrund ist für den ADFC Aurich nicht nachvollziehbar, weshalb nun erneut eine Benutzungspflicht angeordnet werden soll, während zentrale Maßnahmen zur sicheren Fahrbahnführung noch nicht umgesetzt wurden oder in andere Gremien verwiesen sind. Der ADFC Aurich bittet die Stadtverwaltung um eine transparente Darstellung der Entscheidungsgrundlagen und richtet folgende Fragen an die Verwaltung:
- Auf welcher rechtlichen Grundlage soll die Benutzungspflicht erneut eingeführt werden, nachdem die Aufhebung 2023 mit zwingenden gesetzlichen Vorgaben begründet wurde?
- Welche Verbesserungen für die Verkehrssicherheit erwartet die Verwaltung durch eine erneute Führung des Radverkehrs auf dem Gehweg und auf welcher Datenbasis beruht diese Einschätzung?
- Sind der Verwaltung Unfälle zwischen Radfahrenden und Kraftfahrzeugen auf der Fahrbahn des Hoheberger Weges in den letzten zwei Jahren bekannt und, falls ja, welche?
- Was hat die Verwaltung in den letzten zwei Jahren davon abgehalten, ihre im Ausschuss getätigten Ankündigungen (Tempo-30, Hinweisschilder auf der Fahrbahn) umzusetzen?
Der ADFC Aurich erklärt seine Bereitschaft, die weitere Planung konstruktiv zu begleiten und gemeinsam mit Verwaltung, Politik und weiteren Beteiligten eine sichere und tragfähige Lösung für den Hoheberger Weg zu entwickeln.
