Geplante Verkehrsregelung an der "Cremer Kreuzung"
Pläne der Stadt sind halbherzig und widersprüchlich
Die Initiative Lebensqualität und Mobilität für Aurich (LuMA) und der ADFC Aurich nehmen Stellung zu den bekannt gewordenen Plänen der Stadt.
Nachdem die Pläne der Stadt zur Verkehrsführung für Radfahrende an der Kreuzung K111
jetzt bekannt wurden, nehmen die Initiative Lebensqualität und Mobilität für Aurich (LuMA)
und der ADFC Aurich wie folgt Stellung:
Es ist zu begrüßen, dass die Verantwortlichen bei der Stadt Aurich eingesehen haben, dass
eine Benutzungspflicht des Fußweges für Radfahrende vor der Bäckerei unverantwortlich
wäre – und wohl auch ein zu großes Haftungsrisiko für die Stadt darstellen würde. Ohne eine
sicher gestaltete Einfädelung des Radverkehrs in den fließenden Kfz-Verkehr in der
Julianenburger Straße – so wie es sie vor dem Umbau der Kreuzung gab – ist die Regelung
allerdings ziemlich halbherzig und für den Radverkehr auch gefährlich. Die Umwidmung der
neuen Kfz-Rechtsabbiegespur in einen geschützten Fahrradstreifen bleibt daher die beste
und sicherste Lösung. Der ADFC fordert die Stadt auf, diese Option ernsthaft zu prüfen und
hierüber mit den Radverkehrsexperten der LuMA und des ADFC in einen Dialog zu treten.
Völlig unverständlich ist es allerdings, dass sich die Stadt weiterhin weigert, den Radverkehr
in der Hafenstraße im Kreuzungsbereich auf der Fahrbahn zuzulassen. Die Hafenstraße ist
schließlich ein Tempo-20 Bereich, Kraftfahrzeuge und Radfahrende benutzen gemeinsam die
Straße, hier gab es nie ein Problem. Warum soll direkt vor der Ampel eine Benutzungspflicht
des Fußweges für Radfahrende eingeführt werden? Linksabbiegende Radfahrende von der
Hafenstraße in den Fischteichweg würden dann über die Fußgängerampel zwei
Ampelphasen benötigen und zusätzlich die unübersichtliche Ecke an der Bäckerei passieren
müssen. Radfahrende die von der Hafenstraße geradeaus in die Kirchdorfer Straße fahren
wollen, müssten ebenfalls die unübersichtliche Ecke der Bäckerei auf dem Fußweg passieren,
um gleich darauf wieder auf die Fahrbahn der Kirchdorfer Straße zu wechseln. Eindeutig
besser ist es – wie gegenwärtig erlaubt – von der Hafenstraße aus einfach geradeaus auf der
Fahrbahn zu bleiben. Der Wechsel auf den Fußweg im Kreuzungsbereich und gleich darauf
der erneute Wechsel auf die Fahrbahn ist unsinnig, unsicherer, umständlicher und stellt
eine zusätzliche Frequenz der Engstelle an der Bäckerei dar – ein Nachteil auch für
Zufußgehende.
Das Gesamtkonzept des ADFC für die Kreuzung K111 findet sich hier.