April 2023 - Radverkehr in der Popenser Straße – Anspruch und Wirklichkeit
Vor fast einem halben Jahr wurde die Popenser Straße nach umfangreicher Sanierung für den Verkehr freigegeben und öffentlich gleich mit als ein Vorbild für die Radverkehrsführung in Aurich gehandelt.
Vor fast einem halben Jahr wurde die Popenser Straße nach umfangreicher Sanierung für den Verkehr freigegeben und öffentlich gleich mit als ein Vorbild für die Radverkehrsführung in Aurich gehandelt. Besonders hervorgehoben wurde der sogenannte „Schutzstreifen“ für Radfahrende. Inzwischen gibt es genügend Praxiserfahrungen für ein Zwischenfazit. Der ADFC Aurich sieht bei der Neugestaltung zwar Licht (z.B. glatter Asphalt statt Pflaster), aber auch Schatten.
Foto des Monats April 2023: Kfz-Parkplatz oder Schutzstreifen für Radfahrende?
Leider wird der Schutzstreifen für Radfahrende oft widerrechtlich von Kraftfahrzeugen zum Parken missbraucht. Dies zwingt Radfahrende zu gefährlichen Ausweichmanövern.
Es wird auf dem Schutzstreifen aber nicht nur illegal geparkt, sondern er wird an der Querung des Ostfriesland-Wanderwegs auch regelmäßig von Kfz blockiert, die den Gegenverkehr durchlassen wollen. Dabei ist die verbleibende Fahrbahn breit genug, so dass sich zwei PKW begegnen können ohne den Schutzstreifen zu befahren.
Ein weiterer Schwachpunkt des Schutzstreifens ist seine zu geringe Breite. Diese beträgt von der gestrichelten Linie bis zum Anfang des grauen Rinnsteins gerade mal 110cm.
Die Rotmarkierung des Schutzstreifens an einer Einmündung zeigt sogar lediglich 100cm Breite:
Ein so schmaler „Schutzstreifen“ bietet Radfahrenden keinen wirklichen Schutz. Hinzu kommt, dass Radfahrende von Kraftfahrzeugen in der Praxis mit zu geringem Abstand überholt werden. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,50m innerorts (2,0m außerorts). So entsteht für Radfahrende kein Sicherheitsgefühl.
Wer die Popenser Straße mit dem Fahrrad stadtauswärts bis zu Ende fährt, den erwartet zudem dann noch eine Überraschung. Wo, bitteschön, sollen Radfahrende hier weiterfahren?